ISE-SHIMA, JAPAN, 27. Mai 2016— Die Weltbankgruppe hat heute die folgende Erklärung des Präsidenten der Weltbankgruppe Jim Yong Kim als Reaktion auf das Abschlusskommuniqué zum Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der G7-Länder veröffentlicht:
Zum Thema Pandemien:
„Die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder haben heute mit ihrer Unterstützung zur Bereitstellung der Pandemic Emergency Financing Facility (PEF) einen wichtigen Schritt unternommen, um die Welt besser vor Pandemien zu schützen. Die Ebola-Krise hat uns gelehrt, dass es kein wirksames internationales System gibt, um rasch auf Pandemien zu reagieren, die eine ernste Gefahr für die Weltgesundheit und die Weltwirtschaft darstellen. Beim G7-Gipfel in Deutschland im letzten Jahr forderten uns die Staats- und Regierungschefs auf, einen Finanzmechanismus zu entwickeln, um Ländern zu helfen, schneller auf den Ausbruch tödlicher Pandemien zu reagieren. In enger Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Privatsektor und zahlreichen Entwicklungspartnern hat die Weltbankgruppe nun eine Antwort auf die Herausforderung der G7 gefunden. Dieses Instrument wird erstmals einen Markt für Pandemierisikoversicherungen schaffen und gewährleisten, dass Ressourcen zur richtigen Zeit an den richtigen Ort gelangen – bevor Pandemien entstehen.“
„Einer der wesentlichen Vorteile der PEF besteht darin, dass sie Länder und ihre Entwicklungspartner dazu ermuntert, in die Vorbereitung auf Krankheitsausbrüche und in die Stärkung von Gesundheitssystemen zu investieren, um so dem Ziel einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung näher zu kommen. Die G7 Staats- und Regierungschefs haben zu Recht auf die immense Wichtigkeit dieser Investitionen hingewiesen, die prioritär für die International Development Association (IDA), den Fonds der Weltbankgruppe für die ärmsten Länder, sind. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit unseren Entwicklungspartnern, um in diesem Jahr eine hohe IDA-Wiederauffüllung sicherzustellen. So können wir noch mehr tun, um die Pandemie- und Katastrophenvorsorge zu verbessern, schnellere Fortschritte zur Beseitigung der extremen Armut bis 2030 zu machen und den gemeinsamen Wohlstand zu fördern.“
Zum Thema Migration und Flüchtlinge:
„Die Bewältigung der Flüchtlingskrise und anderer globaler Risiken ist angesichts ihrer langen Dauer eine bedeutende Entwicklungsherausforderung. Auf dem World Humanitarian Summit, zu dem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon geladen hatte, kündigte die Weltbankgruppe gemeinsam mit sechs anderen multilateralen Entwicklungsbanken an, die Bewältigung der Flüchtlingskrise tatkräftig zu unterstützen. Dies beinhaltet unter anderem gemeinsames Sammeln und Auswerten von Daten, Zusammenarbeit auf Länderebene und innovative Finanzierungsmechanismen. Wir haben die Finanzierungsfazilität für den Mittleren Osten und Nordafrika (MENA) entwickelt und arbeiten derzeit an einer globalen Plattform zur Krisenreaktion, die Ressourcen zur Verfügung stellen wird für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die Flüchtlinge aufnehmen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren Partnern neue und innovative Lösungen zu entwickeln, um noch besser und nachhaltiger zu arbeiten.“